Eurovision Song Contest 1971

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
16. Eurovision Song Contest
Datum 3. April 1971
Austragungsland Irland Irland
Austragungsort Gaiety Theatre
Gaiety Theatre, Dublin
Austragender Fernsehsender RTÉ
Moderation Bernadette Ní Ghallchóir
Pausenfüller Shannon Castle Entertainers
Teilnehmende Länder 18
Gewinner Monaco Monaco
Siegertitel Séverine: Un banc, un arbre, une rue
Erstmalige Teilnahme Malta Malta
Zurückkehrende Teilnehmer Finnland Finnland,
Norwegen Norwegen,
Osterreich Österreich,
Portugal Portugal,
Schweden Schweden
Abstimmungsregel Jedes Land hat eine zweiköpfige Jury. Ein Juror über, der andere unter 25 Jahren. Die Juroren dürfen jedem Land mindestens 1 Punkt, höchstens 5 Punkte geben.
Niederlande ESC 1970Vereinigtes Konigreich ESC 1972

Der Eurovision Song Contest 1971 war der 16. Liederwettbewerb der europäischen Rundfunkanstalten Eurovision seit Beginn im Jahre 1956. Er fand am 3. April 1971 im Gaiety Theatre in Dublin statt, da die letztjährige Gewinnerin Dana für Irland angetreten war. Moderiert wurde die Veranstaltung von Bernadette Ní Ghallchóir. Den Contest gewann Séverine für Monaco mit dem Lied Un banc, un arbre, une rue.

Das neue Punktevergabesystem brachte abermals einige Verwirrung. Mehrere Länder, insgesamt immerhin 8 von 18, schöpften nicht die mögliche Höchstpunktzahl von 10 (zwei Juroren mit je 5 Punkten) für den Beitrag eines Landes aus. Eine Folge war, dass die Länder eine unterschiedliche Anzahl von Stimmen insgesamt vergaben. So vergaben die französischen Juroren insgesamt 107 Punkte, aber die Luxemburger „nur“ 43 Punkte.[1] Ob sie dies taten, um eventuell ihrem oder einem „befreundeten“ Land zum Sieg zu verhelfen, ließ sich nicht feststellen. Allerdings war dieses Verhalten auch in den Folgejahren, in denen dieses Wertungssystem angewandt wurde (1971 bis 1973), festzustellen.

Um den Eurovision Song Contest für neue Musikgenres zu öffnen, wurde die Regel aufgehoben, dass nur Duos oder Solisten auftreten durften. Von nun an durften bis zu 6 Musiker für ein Land auf die Bühne.[1]

  • Teilnehmende Länder
  • Länder, die bereits an einem früheren ESC teilgenommen hatten, aber nicht im Jahr 1971
  • Die Teilnehmerzahl stieg dieses Jahr wieder auf 18 an, da Malta das erste Mal teilnahm und die folgenden fünf Länder zurückkehrten: Finnland, Norwegen, Österreich, Portugal und Schweden.

    Wiederkehrende Interpreten

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Land Interpret Vorherige(s) Teilnahmejahr(e)
    Belgien Belgien Jacques Raymond 1963
    Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Katja Ebstein 1970

    Jedes Lied wurde mit Live-Musik begleitet – folgende Dirigenten leiteten das RTÉ Orchester bei dem jeweiligen Land:

    Abstimmungsverfahren

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Es wurde ein neues Abstimmungsverfahren eingeführt. Jedes Land schickte zwei Juroren zum Wettbewerb, einer über, der andere unter 25 Jahren. Die beiden Juroren mussten öffentlich ihre Stimmen abgeben. Die Jurys mussten jedem Lied Punkte geben: mindestens einen Punkt, höchstens fünf Punkte.

    Platz Startnr. Land Interpret Titel
    (M = Musik; T = Text)
    Sprache Übersetzung Punkte
    01. 03 Monaco Monaco Séverine Un banc, un arbre, une rue
    M: Jean-Pierre Bourtayre; T: Yves Dessca
    Französisch Eine Bank, ein Baum, eine Straße 128
    02. 06 Spanien 1945 Spanien Karina En un mundo nuevo
    M: Rafael Trabucchelli; T: Tony Luz
    Spanisch In einer neuen Welt 116
    03. 05 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Katja Ebstein Diese Welt
    M: Dieter Zimmermann; T: Fred Jay
    Deutsch 100
    04. 09 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Clodagh Rodgers Jack in the Box
    M: John Worsley; T: David Myers
    Englisch Schachtelteufel 098
    05. 11 Italien Italien Massimo Ranieri L’amore è un attimo
    M: Enrico Polito; T: Giancarlo Bigazzi, Gaetano Savio
    Italienisch Die Liebe ist ein Moment 091
    06. 12 Schweden Schweden Family Four Vita vidder
    M/T: Håkan Elmquist
    Schwedisch Weiße Weiten 085
    06. 14 Niederlande Niederlande Saskia & Serge De tijd
    M: Joop Stokkermans; T: Gerrit den Braber
    Niederländisch Die Zeit 085
    08. 17 Finnland Finnland Markku Aro & Koivisto Sisters Tie uuteen päivään
    M/T: Rauno Lehtinen
    Finnisch Weg in einen neuen Tag 084
    09. 15 Portugal Portugal Tonicha Menina do alto da serra
    M: Nuño Nazareth Fernandes; T: José Carlos Ary dos Santos
    Portugiesisch Hochwallmädchen 083
    10. 07 Frankreich Frankreich Serge Lama Un jardin sur la terre
    M: Alice Dona; T: Henri Dijan, Jacques Demarny
    Französisch Ein Garten auf Erden 082
    11. 13 Irland Irland Angela Farrell One Day Love
    M/T: Donald Martin, Ita Flynn
    Englisch Eintagesliebe 079
    12. 04 Schweiz Schweiz Peter, Sue & Marc Les illusions de nos vingt ans
    M; Peter Reber; T: Maurice Tézé
    Französisch Die Illusionen unserer Jugend 078
    13. 08 Luxemburg Luxemburg Monique Melsen Pomme, pomme, pomme
    M: Hubert Giraud; T: Pierre Cour
    Französisch Apfel, Apfel, Apfel 070
    14. 10 Belgien Belgien Lily Castel & Jacques Raymond Goeiemorgen, morgen
    M: Paul Quintens; T: Phil van Cauwenbergh
    Niederländisch Guten Morgen, Morgen 068
    14. 16 Jugoslawien Jugoslawien Krunoslav Slabinac Tvoj dječak je tužan
    M: Ivica Krajač; T: Zvonimir Golob
    Kroatisch Dein Junge ist traurig 068
    16. 01 Osterreich Österreich Marianne Mendt Musik
    M: Richard Schönherz; T: Manuel Rigoni
    Wienerisch 066
    17. 18 Norwegen Norwegen Hanne Krogh Lykken er
    M/T: Arne Bendiksen
    Norwegisch Glück ist 065
    18. 02 Malta Malta Joe Grech Marija l-Maltija
    M: Joe Grech; T: Charles Mifsud
    Maltesisch Die maltesische Maria 052
    Erhaltendes Land Vergebendes Land
    Land Insg. OsterreichÖsterreich AUT Malta MLT Monaco MCO Schweiz SUI Deutschland Bundesrepublik GER Spanien 1945 ESP FrankreichFrankreich FRA Luxemburg LUX Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GBR Belgien BEL ItalienItalien ITA SchwedenSchweden SWE Irland IRL NiederlandeNiederlande NLD Portugal POR Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YUG Finnland FIN Norwegen NOR
    OsterreichÖsterreich Österreich 066 3 5 2 7 2 3 2 3 3 6 4 6 3 5 4 3 5
    Malta Malta 052 4 2 2 3 5 3 2 3 4 4 2 4 5 2 2 3 2
    Monaco Monaco 128 4 5 10 10 2 8 4 8 10 4 10 9 9 8 10 7 10
    Schweiz Schweiz 078 5 5 4 6 2 6 2 6 3 7 4 5 5 6 4 4 4
    Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 100 6 5 7 6 8 8 2 6 7 6 6 5 5 7 7 5 4
    Spanien 1945 Spanien 116 4 8 10 5 7 10 4 7 4 5 6 9 6 7 7 9 8
    FrankreichFrankreich Frankreich 082 3 2 8 8 5 5 2 5 3 4 4 6 9 5 5 3 5
    Luxemburg Luxemburg 070 2 7 6 3 2 4 5 6 3 3 2 5 3 6 4 5 4
    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 098 4 8 8 6 5 2 8 4 8 3 5 7 5 7 6 6 6
    Belgien Belgien 068 3 2 5 4 2 2 5 2 6 3 5 4 6 6 3 6 4
    ItalienItalien Italien 091 4 6 9 8 6 6 9 2 6 2 7 6 2 3 8 2 5
    SchwedenSchweden Schweden 085 7 4 4 9 4 2 5 2 5 6 6 3 9 3 6 4 6
    Irland Irland 079 7 6 6 3 4 5 7 2 6 3 6 2 5 4 5 4 4
    NiederlandeNiederlande Niederlande 085 6 2 6 5 4 5 7 2 5 2 2 6 5 9 5 6 8
    Portugal Portugal 083 4 3 6 2 5 10 8 5 6 4 4 2 3 5 6 5 5
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 068 6 2 4 2 7 6 6 2 3 2 5 2 5 4 4 3 5
    Finnland Finnland 084 4 4 4 4 4 3 4 2 10 10 2 4 6 3 8 6 6
    Norwegen Norwegen 065 3 3 6 4 2 2 5 2 7 6 2 2 7 2 5 4 3

    *Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Einzelnachweise

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1. a b Jan Feddersen: Ein Lied kann eine Brücke sein. 1. Auflage. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-455-09350-7. S. 116.